Mit NIR schnell und sicher Wasseraufnahme erkennen

Die Was­ser­auf­nah­me ist bei PA oft erwünscht, erhöht sich dadurch doch die Schlag­zä­hig­keit. Ohne jedoch den Was­ser­ge­halt schnell und sicher bestim­men zu kön­nen steigt der Bear­bei­tungs­auf­wand. NIR unter­schei­det sicher und in Sekun­den Poly­me­re mit ver­schie­de­nen Wassergehalten.

Polyamide: Wasseraufnahme bringt Probleme mit Maßhaltigkeit

Poly­ami­de sind viel­fäl­tig ein­setz­bar. Ins­be­son­de­re PA6 und PA66 kön­nen durch Zuga­be bestimm­ter Stof­fe ihre Eigen­schaf­ten wesent­lich ver­bes­sern. Bei Was­ser­auf­nah­me erhö­hen sich die Schlag­zä­hig­keit, die Reiß­deh­nung und die Nei­gung zum Krie­chen, wäh­rend Fes­tig­keit, Stei­fig­keit und Här­te abneh­men. Mit der Feuch­tig­keits­auf­nah­me geht jedoch eine Volu­men­än­de­rung ein­her die zu Pro­ble­men bei der Maß­hal­tig­keit führt. Ändert sich der Was­ser­ge­halt, ändert sich das Maß. Den Was­ser­ge­halt zu bestim­men ist wesent­lich für die rich­ti­ge Bear­bei­tung. Doch beson­ders bei der Lage­rung der Kunst­stof­fe unter frei­em Him­mel oder aber in feuch­tem Kli­ma führt zu unbe­kann­ten Ände­run­gen im Wassergehalt.

Wie PA mit unterschiedlichem Wassergehalt unterscheiden?

Nahin­fra­rot­spek­tro­sko­pie (NIR) ist ein Ver­fah­ren mit dem Kunst­stoff mit unter­schied­li­chem Feuch­tig­keits­ge­halt in Sekun­den­schnel­le unter­schie­den wer­den kann. NIR ist ein opti­sches Ver­fah­ren, dass das vom unter­such­ten Mate­ri­al reflek­tier­te Licht in ein Spek­trum über­führt. Abhän­gig von der che­mi­schen Zusam­men­set­zung des Poly­mers wer­de unter­schied­li­che Wel­len­län­gen reflek­tiert. Ändert sich die che­mi­sche Zusam­men­set­zung, ändert sich das gemes­se­ne Spek­trum. Nahin­fra­rot­spek­tro­sko­pie ist damit ein Ver­fah­ren das in weni­gen Sekun­den zu einem Ergeb­nis kommt.

NIR erkennt Feuchtigkeit zuverlässig

NIR arbei­tet im Wel­len­län­gen­be­reich von 900 nm bis 1.700 nm. Was­ser beein­flusst die Signa­le im Bereich von 1.200 nm bis 1.400 nm, es dämpft das eigent­li­che Signal des Poly­amids. Dadurch, dass Was­ser in einem solch gro­ßen Bereich das NIR Signal abän­dert füh­ren bereits kleins­te Unter­schie­de im Was­ser­ge­halt zu star­ken Dif­fe­ren­zen im NIR Signal. Damit kön­nen selbst klei­ne Unter­schie­de in der Feuch­tig­keits­auf­nah­me sicher detek­tiert werden.

Feuchtigkeitsaufnahme-PA6-unterscheiden-NIR-Rohspektren

PA mit höhe­rem Feuch­tig­keits­ge­halt kenn­zeich­net sich durch weni­ger stark aus­ge­präg­te Spek­tren, ins­be­son­de­re im Bereich 1.400 nm bis 1.600 nm.

Feuchtigkeitsaufnahme-PA6-unterscheiden-NIR-Differenzdarstellung

In der Dar­stel­lung der rela­ti­ven Dif­fe­ren­zen zeigt sich deut­lich, dass die Spek­tren der tro­cke­nen PA-Pro­ben sich an meh­re­ren Stel­len signi­fi­kant von den Spek­tren der feuch­ten PA-Pro­ben unter­schei­den las­sen. Unbe­kann­tes Mate­ri­al lässt sich so schnell der einen oder ande­ren Grup­pe zuordnen.

Feuchtigkeitsaufnahme-PA6-unterscheiden-NIR-Clusterdarstellung

In die­ser abs­tra­hier­ten Dar­stel­lung wer­den die Spek­tren der tro­cke­nen PA-Pro­ben in blau und die Spek­tren der feuch­ten PA-Pro­ben in rot dargestellt.

Feuchtigkeitsaufnahme von Polycarbonat (PC)

Nicht nur Poly­ami­de neh­men Feuch­tig­keit auf, auch bei PC und PMMA ist mit die­ser Pro­ble­ma­tik zu rechnen.

Feuchtigkeitsaufnahme-PC-unterscheiden-NIR-Differenzdarstellung

Hier wer­den die Dif­fe­ren­zen von zwei unter­schied­li­chen (jedoch tro­cke­nen) PC Pro­ben (PC.A und PC.B) im direk­ten Ver­gleich zu einer feuch­ten Pro­be gezeigt. Die feuch­te Pro­be unter­schei­det sich signifikant.

Fazit

Auf­grund der spe­zi­fi­schen Arbeits­wei­se von Nahin­fra­rot las­sen sich Kunst­stof­fe mit kleins­ten Unter­schie­den im Feuch­tig­keits­ge­halt schnell und sicher aus­ein­an­der hal­ten. Der faust­gro­ße NIR Scan­ner Solid Scan­ner eig­net sich damit per­fekt für die Unter­schei­dung der Mate­ria­li­en direkt vor Ort am Lager­platz oder in der Pro­duk­ti­on. Für die­ses Bei­spiel wur­den ver­wen­det: Hard­ware

Soft­ware

Refe­renz­da­ten

Refe­renz­da­ten­bank Basis